Der deutsche Gesetzgeber hat für die Einführung eines Kartensystems gestimmt, das die Höhe des Bargelds für Asylbewerber begrenzen soll. Die von der Regierung unterstützte Initiative wurde von der sozialistischen Linkspartei und der CDU/CSU-Union abgelehnt.
Der Bundestag hat am Freitag ein Gesetz zur Einführung eines landesweiten Bezahlkartensystems für Asylbewerber verabschiedet.
Das System würde die Geldleistungen einschränken, da die Ampel-Koalitionsregierung aus SPD, Grünen und FDP versucht, das Land als Asylziel unattraktiver zu machen.
Wie würde das Kartensystem funktionieren?
“Mit der Bezahlkarte können Waren und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs bezahlt werden, aber auch Lebensmittel im Supermarkt, ein Friseurbesuch oder ein Ticket für den öffentlichen Nahverkehr”, sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser im Bundestag.
Allerdings, so Faeser, würden die Karten nur noch sehr eingeschränkt Bargeld abheben und kein Geld mehr ins Ausland überweisen können.
Die Regierung will Asylsuchende davon abhalten, Geld an Familie und Freunde in anderen Ländern zu schicken – oder Menschenschmuggler zu bezahlen.
Faeser sagte den Abgeordneten, es gebe “ein klares Ja dazu, Menschen zu helfen, die in Deutschland Schutz suchen und Unterstützung brauchen”.
Gleichzeitig stellten die Karten “ein klares Nein zur Überweisung von Sozialleistungen an Schmuggler und Schmuggler ins Ausland” dar.
Nach den Rechtsvorschriften hätten die lokalen Behörden einen gewissen Ermessensspielraum, um Ausnahmen zu gewähren und über die Höhe der Bargeldgrenze zu entscheiden.
Wer ist dafür und wer dagegen?
Bundeskanzler Olaf Scholz und alle 16 Ministerpräsidenten der Bundesländer haben sich im Grundsatz darauf geeinigt, das System Anfang November einzuführen.
Allerdings müssten die Differenzen in der Regierungskoalition – über die Notwendigkeit spezifischer Gesetze und über die Details des Programms – ausgebügelt werden. Einige Bundesländer wie Hamburg und Bayern haben bereits damit begonnen, eigene Systeme zu testen.
Bei der Bundestagsabstimmung stimmten die meisten Abgeordneten der Koalition aus SPD, Grünen und FDP für das Gesetz. Auch das populistische Sahra Wagenknecht-Bündnis und die AfD unterstützten das Gesetz.
Die sozialistische Linkspartei stimmte dagegen, ebenso wie die konservative Oppositionsfraktion CDU/CSU, die ein monatliches Abhebungslimit von nur 50 Euro (etwa 53 Euro) fordert.
Der Deutsche Paritätische Wohlfahrtsverband hat sich gegen das System ausgesprochen und es als “Instrument zur Kontrolle, Kontrolle und Diskriminierung von Flüchtlingen” bezeichnet.
Auch die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hat sich gegen sehr restriktive Beschränkungen des Bargelds ausgesprochen, auf das Asylbewerber zugreifen können.
Die GdP warnt davor, dass viele Asylsuchende unter dem Druck stehen, Geld nach Hause zu schicken oder Schlepperbanden zu bezahlen, und dass sie sich dadurch kriminellen Aktivitäten zuwenden könnten.