Ein Großteil des deutschen Bundeslandes Saarland hat mit Sturzfluten zu kämpfen, die durch starke Regenfälle verursacht werden. Bisher wurde niemand verletzt.
Große Teile des deutschen Bundeslandes Saarland wurden am Freitag von Überschwemmungen heimgesucht. Glücklicherweise sei bisher niemand verletzt worden, sagte ein Sprecher des Innenministeriums.
Das Ministerium sprach von einer “weit verbreiteten Überschwemmungssituation” mit Schwerpunkt auf dem südöstlichen Teil des Staates. In den Städten war die Lage in der Landeshauptstadt Saarbrücken, in Saarbrücken-Russhütte, in Eppelborn, Neunkirchen, Gersweiler, St. Wendel, Saarlouis und Merzig angespannt.
An einigen Orten mussten die Bewohner aus Wohnungen in abgelegenen Straßen umgesiedelt werden. Auch einige Pflegeheime, wie eines in Marpingen, mussten evakuiert werden.
Am Freitag galten für weite Teile des Westens des Landes Starkregenwarnungen, aber das Saarland trug am Ende die Hauptlast des Regengusses.
Wegen der schweren Überschwemmungen im Saarland hat Bundeskanzler Olaf Scholz einen für Samstag geplanten Wahlkampftermin im Europaparlament abgesagt. Stattdessen werde er mit Ministerpräsidentin Anke Rehlinger Teile des Saarlandes besuchen, um sich ein Bild von der Lage vor Ort zu machen, sagte Regierungssprecher Julian Lange.
100 Liter Regen pro Quadratmeter in weniger als 24 Stunden
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) verzeichnete am Freitag massive Regenfälle im Saarland, auf die Flüsse und Infrastruktur nicht vorbereitet waren.
Bis 19 Uhr seien in Saarbrücken-Ensheim und Berus im Landkreis Saarlouis 107 Liter pro Quadratmeter gefallen, teilte der DWD-Meteorologe auf Anfrage mit. Das entspricht 10,7 Zentimetern oder etwa 4,2 Zoll Regen, vertikal gemessen.
In Tholey im Landkreis St. Wendel waren 103 Liter pro Quadratmeter gefallen, in Saarbrücken Burbach 100 Liter.