Die Europäische Union wird voraussichtlich im Juni eine vorläufige Liste der geplanten Einfuhrzölle auf chinesische Elektrofahrzeuge (EVs) veröffentlichen, nachdem im vergangenen Oktober eine Untersuchung eingeleitet wurde, um zu klären, ob chinesische Automobilhersteller marktverzerrende Subventionen erhalten, die den EU-Herstellern schaden.
Deutsche Automobilhersteller, die stark vom chinesischen Markt abhängig sind, lehnen diese Maßnahmen aufgrund der Befürchtung einer schnellen chinesischen Vergeltung vehement ab.
Zum Beispiel entfielen im ersten Quartal 2024 fast ein Drittel des Gesamtabsatzes von BMW auf China, und das Unternehmen importiert in China hergestellte Mini-Elektrofahrzeuge und den iX3 nach Europa. Ebenso sind Volkswagen (VW) und Mercedes-Benz stark von den Einnahmen aus China abhängig. BMW-CEO Oliver Zipse warnt davor, dass die Einführung von Zöllen den globalen industriellen Vorteil großer Automobilhersteller gefährden könnte und weist die Vorstellung zurück, dass chinesische Überkapazitäten im Mittelpunkt des Streits stehen.
Thema | Einzelheiten |
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EU-Maßnahme | Vorläufige Liste der Einfuhrzölle auf chinesische EVs wird im Juni erwartet. |
Beginn der Untersuchung | Im Oktober eingeleitet, um marktverzerrende Subventionen für chinesische Automobilhersteller zu prüfen. |
Bedenken deutscher Hersteller | Angst vor schneller chinesischer Vergeltung aufgrund hoher Abhängigkeit vom chinesischen Markt. |
BMWs Abhängigkeit von China | China macht fast ein Drittel des Gesamtabsatzes von BMW im ersten Quartal 2024 aus; importiert Mini-EVs und iX3 aus China nach Europa. |
Abhängigkeit von VW und Mercedes | Ähnlich stark auf Einnahmen aus China angewiesen. |
Aussagen von Branchenführern | BMWs Oliver Zipse: Warnt vor Selbstschädigung durch Zölle; betont, dass chinesische Überkapazitäten kein Problem darstellen. VWs Thomas Schäfer: Warnt vor Vergeltungsrisiken. |
Marktauswirkung | Chinesische Hersteller halten weniger als 1 % Marktanteil in Deutschland und Europa. |
Überkapazitätsfrage | Von BMW und CAR als kein Problem abgetan; Fokus auf NEV-Umstellung und Beschränkungen bei Produktionslizenzen. |
Drohende chinesische Vergeltung | Mögliche Zölle von bis zu 25 % auf Importe von großen Motoren; breitere Zielsetzung auf Automobilkomponenten und andere sensible Industrien. |
Wichtige Zitate | “Unsere Branche braucht keinen Schutz” – Oliver Zipse, BMW. “Es gibt immer irgendeine Art von Vergeltung” – Thomas Schäfer, VW. |
VW-Markenchef Thomas Schäfer hebt ebenfalls die inhärenten Risiken möglicher Vergeltungsmaßnahmen hervor. Trotz dieser Bedenken halten chinesische Hersteller weniger als 1 % Marktanteil in Deutschland und Europa.
Experten wie Beatrix C. Keim vom Center Automotive Research (CAR) betonen, dass Überkapazitäten kein Problem darstellen und verweisen auf den Übergang zu New Energy Vehicles (NEVs) sowie regulatorische Beschränkungen für Produktionslizenzen in China.
Es gibt Drohungen chinesischer Vergeltung, mit möglichen Zöllen von bis zu 25 % auf Importe von Fahrzeugen mit großen Motoren, was Luxusfahrzeuge von BMW und Mercedes-Benz treffen würde, sowie eine mögliche breitere Zielsetzung von Automobilkomponenten und anderen sensiblen Industrien.